Practice
Ethnographie als Zugang zum erziehungswissenschaftlichen Denken und Arbeiten
Authors:
Sophia Richter ,
DE
About Sophia
Sophia Richter, Dr. phil., wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Erziehungswissenschaften im Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft und im Dekanat der Goethe-Universität
Frankfurt am Main. Derzeit: Vertretungsprofessorin am Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Schulpädagogik der Philipps-Universität Marburg. Arbeitsschwerpunkte: Schul- und Hochschulforschung, Jugend- und Kulturforschung, qualitative Forschungsmethoden, insbesondere
Ethnographische Feldforschung, forschendes Lernen, systemische Theorie und Praxis, Beratung
in Hochschule.
Birte Egloff
DE
About Birte
Birte Egloff, Dr. phil., Akademische Oberrätin am Fachbereich Erziehungswissenschaften der
Goethe-Universität Frankfurt am Main. Arbeitsschwerpunkte: Alphabetisierung/Grundbildung, Erwachsenenbildung, qualitative Forschungsmethoden (Biographieforschung, Ethnographie), interkulturelle Bildung, Berufsfeldbezug erziehungswissenschaftlicher Studiengänge und Praxisreflexion.
Abstract
Wie können Studierende in das erziehungswissenschaftliche Denken und Arbeiten eingeführt werden? Wie lässt sich ihnen dessen zentrale Bedeutung für das Studium, aber auch für ihre spätere professionelle Tätigkeit in den zahlreichen pädagogischen Handlungsfeldern aufzeigen und bewusst machen? Auf welche wiederkehrenden Schwierigkeiten und Hürden treffen Lehrende und Studierende im Zuge der Vermittlung und Aneignung des fachspezifischen erziehungswissenschaftlichen Blicks und wie lassen sich diese bewältigen?
Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen wir uns am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Frankfurt am Main seit vielen Jahren: individuell als Lehrende in unseren jeweiligen Lehrveranstaltungen und in unserer Rolle als Betreuer:innen von Haus- und Abschlussarbeiten; kollektiv und strukturell im Kontext der Studiengangsentwicklung und den Bemühungen, Studiengänge entsprechend zu konzipieren, um das Einüben erziehungswissenschaftlichen Denkens und Arbeitens zu ermöglichen und Studierende dabei zu unterstützen.
Doch trotz der vielfältigen Anstrengungen, trotz der curricularen Verankerung und trotz einer Fülle an Papieren und Anleitungen, die Lehrende zum wissenschaftlichen Arbeiten erstellen, bleibt ein Unbehagen auf beiden Seiten: So bemängeln Lehrende bei Studierenden häufig fehlende Grundfertigkeiten wissenschaftlichen Arbeitens. Dies geht zumeist mit einem fehlenden erziehungswissenschaftlichen Denken einher, etwa beim Anfertigen von Haus- oder Abschlussarbeiten. Studierende wiederum fühlen sich unsicher und orientierungslos hinsichtlich der an sie gerichteten Erwartungen und äußern den Wunsch nach einheitlichen und klaren Vorgaben.
Diese Grundproblematik führt zu Ärger und Unzufriedenheit bei allen Beteiligten. Sie ist Ausgangspunkt des folgenden Beitrags, der mit der Idee eines ethnographischen Zugangs zum erziehungswissenschaftlichen Denken und Arbeiten einen innovativen Vorschlag zur Vermittlung wissenschaftlichen Arbeitens und damit zum forschenden Lehren und Lernen unterbreitet, der sich auf vielfältige Art und Weise in Lehre und Studium umsetzen lässt.
How to Cite:
Richter, S. and Egloff, B., 2022. Ethnographie als Zugang zum erziehungswissenschaftlichen Denken und Arbeiten. die hochschullehre, 8(1), pp.601–615. DOI: http://doi.org/10.3278/HSL2243W
Veröffentlicht am
15 Dec 2022.
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